Grindlay-Peerless

Grindlay-Peerless Motorräder wurden von 1923 bis 1934 Coventry, England produziert.

Alfred Robert Grindlay wurde 1876 bei Coventry geboren und stellte vorerst die hervorragenden Grindlay-Seitenwagen her. 1923 stieg er in den Motorradbau ein und verwendete 999 cm³ Barr und Stroud V-Motoren verbunden mit einem Sturmey-Archer Getriebe und Kettenantrieb. Ab 1924 wurden auch 500 cm³ Motoren verwendet, einerseits von JAP und andererseits auch welche von Barr & Stroud. 1925 sind auch drei kleinere Einzylinder-Motoren zum Angebot dazugekommen. 1926 gewann Bill Lacey auf einer mit einem 344 cm³ JAP-Motor bestückten Grindlay-Peerless beim bekannten Brooklands-Rennen.

Ab 1927 wurde nur mehr JAP-Motoren unter 500 cm³ verwendet, welche 1928 auch noch überarbeitet wurden. In diesem Jahr wurde das Angebot um Modelle mit einem 677 cm³ SV JAP V-Motor erweitert, weiters sind auch noch 172 cm³ Zweitaktmotoren von Villiers dazugekommen.

Lacey stellte 1928 mit 165,25 km einen neuen Stundenrekord für 500 cm³ Motorräder auf – natürlich auf einer Grindlay-Peerless. 1929 verbesserte er dann seinen eigenen Rekord auf 168,4 km. In diesem Jahr wurden 490 cm³ OHV Einzylinder, 674 cm³ OHV und 750 cm³ SV JAP V-Motoren verwendet.

1930 wurde das Programm um weitere Modelle ergänzt, darunter waren 196 cm³ und 247 cm³ Villiers Zweitakter, ein 245 cm³ JAP Motor und mehrere Varianten des 490 cm³ JAP OHV-Motors.

1931 gab es nur mehr die Singles von JAP, dafür kam der Rudge-Python Motor mit 348 cm³ und 499 cm³ dazu. 1932 wurden alle Hubraum-Varianten mit Python Motoren ausgestattet, sie wurden Tiger Cub ( 250 ), Tiger ( 350 ) und Tiger Chief ( 500 ) genannt. 1933 wurde das Programm zwar um weitere Modell-Varianten ergänzt, aber die Nachfrage stagnierte. 1934 wurde nur mehr die Modellpalette des Vorjahres produziert und letztlich mußte die Produktion eingestellt werden.

      

Grindlay Peerless Tiger Cub 250 cm³ OHV  – TT-Replik

( 4-Ventil Python-Motor ), Baujahr 1932

 

        

Die Tiger Cub 250 ( hat nichts mit dem späteren, gleichnamigen Modell von Triumph zu tun ) ist ein hervorragendes, bissiges und lebendiges Leichtgewicht mit feiner Beschleunigung und einer Höchsgeschwindigkeit von 105 km/h. Der Rudge-Python Motor hat vier runde Radialventile, einen Aluminiumkolben, Wälzlager für den Kurbeltrieb und ein Viergang Python-Getriebe mit Handschaltung.

Die Cub wiegt 112 kg und die Serienausstattung umfaßte elektrische Beleuchtung, Schaltung und Amperemeter am Tank, separaten Öl- und Benzintank, verstellbaren Lenker, Fußrasten, Lenkungsdämpfer und eine gefederte Gabel. Das Motorrad wurde mit einer Miller Zündspule um 45 Pfund Sterling verkauft, gegen Aufpreis von 2 Pfund Sterling bekam man eine Lucas Maglita Zündung.

Eine Modellvariante mit hochgezogenen Auspuff , Stahl-Prallplatte, Geländesportreifen und einem Seitenständer wurde um 48 Pfund Sterling angeboten.

Der Clubmann-Rennfahrer konnte sich eine „ready to race“ TT-Replik ( siehe oben ) um sündhaft teure 78 Pfund Sterling kaufen und diese hatte dann einen komplett nach TT-Spezifikation abgestimmten Motor.