Moto Guzzi Stornello

Dieses Motorrad ist in den späten fünfziger Jahren entstanden – zu einer Zeit, wo der Motorradmarkt zusehends in die Krise schlitterte. Die Autoindustrie hatte den Kleinwagen „erfunden“ und der höhere Nutzfaktor gegenüber einem Motorrad wurde auch vom Durchschnittsverdiener geschätzt. So setzte auch Moto Guzzi in jener Zeit in erster Linie auf Mopeds und Kleinmotorräder mit 125 cm³, welche dann zumindest weit billiger als ein Kleinwagen waren.

Im Jahr 1960 kommt dann die Moto Guzzi Stornello auf den Markt und tritt gegen die Konkurrenz von Gilera, Moto Morini und MV Agusta an. Zu Beginn leistet der Einzylinder-Motor der Achtelliter-Klasse 7 PS bei 7.200 U/min und arbeitet mit zwei Ventilen. Mit dem 4-Gang-Getriebe erreicht das Motorrad etwas mehr als 100 km/h.

Schon Ende 1961 wurde eine Sport-Version vorgestellt, welche einen um 25° Grad nach vorne geneigten Zylinder besaß. Mit seinem hemisphärischen Brennraum leistet der Motor nun 8,5 PS bei 7.500 U/min und die Höchstgeschwindigkeit betrug nun echte 110 km/h. Dazu trug auch die sportliche Sitzposition durch den Sportlenker und die knappe Höckersitzbank bei.

    

Moto Guzzi Stornello 125 Sport

1962 gab es auch eine Version für den Off-Road Bereich, der Motor war vom Sportmotor abgeleitet und leistete 12 PS bei 8.000 U/min. Moto Guzzi wollte durch dieses Engagement mit Gilera konkurrieren, was durchaus national und auch international gelang. 1964 zog sich Moto Guzzi aus dem Rennsport zurück, aber 1965 bis 1967 gab es das Rennsportmodell als Replik offiziell im Katalog.

1967 gab es dann auch eine „Stornello 160“ mit 153cm³ und verschiedene Straßen- und Scrambler Versionen wurden bis 1974 gebaut.

Technische Daten ( 125 Sport ):

Motor: Einzylinder 4-Takt, 25° nach vorne geneigt

Kühlung: Luft

Bohrung x Hub: 52 x 58 mm ( 123,1 cm³ )

Leistung: 8,5 PS bei 7.500 u/min

Verdichtungsverhältnis:  9,8 : 1

Getriebe: 4-Gang Fußschaltung ( rechts )

Leergewicht: 92 kg

Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h