Stainzer Wertungsfahrt

 

Die Geschichte der Stainzer Wertungsfahrt

 „Beim dritten Anlauf“

Der MVC-Süd Ost wurde 1970 von ein paar Enthusiasten gegründet. Darunter befand sich auch Wolfgang Fetter-Ilwof. Wolfgang verbrachte seine reichliche Freizeit als Beamter immer schon mit Funktionärstätigkeiten beim Stamk, der ÖAMTC Landesgruppe in der Steiermark. Schon bei Anbeginn des MVCSO träumte er von einer reinen Motorradveranstaltung.

Ende der 70-er Jahre war es dann so weit: Er kam mit der Idee, eine Motorradrallye nach Muster der englischen Tourist Trophy zu organisieren. Doch scheinbar war die Zeit noch nicht reif genug für diese Art von Veteranenrallye. Auch war die Streckenführung nicht optimal gewählt oder das Motorradmaterial war nicht gut genug. Auf jeden Fall hielt sich das Echo der Interessierten, die leicht überschaubar waren, in Grenzen. Lediglich 4 Teilnehmer wollten den Kampf gegen die Uhr aufnehmen. Das war natürlich zuwenig und die Rallye wurde abgesagt.

Einige Jahre später der zweite Versuch mit dem gleichen Erfolg und totaler Frustration von Wolfgang. Die ausgesendeten Ausschreibungen wurden mißverstanden und die Motorräder wurden immer jünger was aber auch nicht im Sinne des Urhebers war, also wieder nichts.

Einmal noch, sagte Wolfgang und verlegte die Strecke, inspiriert vom Stainzer Bergrennen, von der Obersteiermark in den Raum Stainz mit den lieblichen flachen Hügeln und den unzähligen Möglichkeiten immer andere Strecken zu fahren. Und plötzlich ging es, Gründe dazu wurden nicht gesucht.

1989 fand die erste Wertungsfahrt nach dem Muster statt wie sie dann 25 Jahre lang durchgeführt wurde: Eine Fahrstrecke am Nachmittag und als Hauptkriterium das zweimalige Absolvieren der Gamser-Schleife in gleicher Zeit. Das war von Beginn an der Wertungskern der Rallye.

Nach dem Tod von Wolfgang hat der MVC, unter dessen Fahnen die Fahrt immer gestanden ist, die Tradition weitergeführt, zuerst mit der Fahrtleitung unseres Clubmitglieds Oliver Bertl, der aber dann auf Grund seines Studienabschlusses mit Terminschwierigkeiten zu kämpfen hatte und seine Bemühungen nicht mehr weiter verfolgte. Dann übernahm der Vorstand des MVC SO die Sache und zu Ehren des Urhebers der Wertungsfahrt, dessen Name auch im Veranstaltungstitel enthalten war, und die Fahrt wurde in seinem Sinne weitergeführt.

1998 fand dann die 10. Stainzer Wertungsfahrt als Zweitagefahrt statt. Start war beim Automobilmuseum und auf der fast 200 km langen Strecke gab es Vor- und Nachmittag 2 Sonderprüfungen zu absolvieren.

Die Strecke von unserem jetzigen Präsidenten Werner Cartellieri ausgesucht hat sogar unsere „Einheimischen“ begeistert. Am 2. Fahrtag gab es dann die traditionellen 2 Schleifen in möglichst gleicher Zeit zu bewältigen.

Auch nachdem die 20. Stainzer Wertungsfahrt stattfand war das Interesse der Teilnehmer ungebremst, die Streckenführung nach wie vor wunderschön und unglaublicherweise immer wieder neu.

….und die Geschichte ging weiter

Stainz Gedicht…   

von Fritzi Gößler zur 12. Stainzer Wertungsfahrt
20. 5. bis 21. 5. 2000

Auch im Jahr 2000 war es wieder so weit,
es nahte für die 12. Stainzer Wertungsfahrt die Zeit.

Der Monat Mai war vorher heiß und schön,
doch am 20. 5. musste man sehen,
statt dass die Sonne sollte scheinen,
musste der Himmel leider weinen.

Zum Start waren 14 Motorradfahrer gekommen
und hatten sich trotz starken Regenfall die Zeit genommen.

Bei Kaffee und Kuchen in der Früh,
wurde uns nicht besonders warm, es war sehr kühl.

Ausgerüstet mit flottem Regengewand,
starteten die Teilnehmer um 9:30 Uhr ins Steirerland.

Zeit-, Passierkontrollen und Sonderprüfungen waren zu absolvieren,
man konnte sich dabei aber fast die Finger und Zehen abfrieren.

Von Stainz über die Berge dem Norden und Süden zu,
kamen alle durchnässt zur Mittagsruh!

Eine warme Stube war jetzt sehr angenehm,
den von den Bergen konnte man den Schnee herunterblitzen sehn.

Der Himmel wurde leider nicht heller
und so fuhr man am Nachmittag schneller.

Bei Willi und Hanni so um „drei“,
fand man dann heißen Tee, Brote und so allerlei.

Wir danken recht herzlich für den Zwischenstop
und weiter ging’s im flotten Galopp.

Zurück in Stainz und siehe da,
es regnete noch immer, es ist uns unklar
warum der Herrgott kein Einsehen hatte
und uns alle so bestrafte.

Doch als Grete und unser Präsident die Auswertung machten
sah man ganz hinten am Himmel schon die Sonne lachen.

Beim Abendessen war man richtig froh,
denn es saßen alle im warmen und trockenen do!

Herr Greiner Peter spielte auf seiner Harmonika
und so mancher fing gleich zum Singen an.

Der Himmel war herrlich blau und es war wunderschön,
wir hoffen auf Sonntag, ob es so bleibt, wie es war zu sehn.

Am Sonntagmorgen stieg der Nebel auf
und dahinter nahm gleich die Sonne ihren Lauf.

Beim Ritter Karli wurde der Start für die zwei Stainzer Schleifen aufgebaut
und man hörte von weitem die Teilnehmer schon kommen ganz laut.

Gut gelaunt und alle waren froh,
dass wenigstens der Sonntag war so!

Nach diesen Fahrten ging es zum Mittagessen,
wo alle Teilnehmer den Samstagregen haben vergessen.

Gleich danach fand die Siegerehrung statt,
da Grete am Computer schon alle Auswertungen hat.

Nach der Siegerehrung dann,
spielte Peter Greiner wieder auf seiner Harmonika an.

Den Teilnehmern und Funktionären sei herzlich gedankt,
dass sie gekommen sind „Gott sei Dank“!

2013 fand dann die 25. Stainzer Wertungsfahrt statt und es war vorläufig die Letzte. Der Club hat beschlossen diese Veranstaltung einstweilen auszusetzen, da wir zur Zeit keinen Motorradreferenten haben, der die Organisation übernehmen könnte.

Aber für die Zukunft wollen wir nichts ausschließen – eine Neuauflage ist nicht unmöglich!

Wir werden das in den nächsten Jahren jedenfalls diskutieren.