Puch Doppelkolbenmotoren
Dass die Erzeugung von Puch-Motorrädern in der Krisenzeit der ersten Zwanzigerjahre nicht eingestellt wurde, ist einem Geistesblitz Direktor Marcellinos zu verdanken, dessen Namen mit dem Doppelkolbenmotor ebenso untrennbar verbunden ist wie der Name Garelli. Der Italiener Garelli verwendete nämlich damals eine 350er Doppelkolbenmotorkonstruktion mit zwei vollkommen gleichzeitig auf und ab arbeitenden Kolben, mit dem es ihm gelang, den seinerzeit noch übergroßen „Durst“ des Zweitakters radikal zu reduzieren.
Direktor Marcellino tüftelte an dem Garelli-Motor so lange herum, bis ihm jene Idee einfiel, deren Verwirklichung nicht nur die weitere, wesentlich billigere Fabrikation von Motorrädern in den Puch-Werken ermöglichte, sondern den Puch-Motoren auch jenes Plus an Leistung und jenes Minus an Verbrauch gab, das ihnen ermöglichte, ihre Konkurrenten immer wieder hinter sich zu lassen.
Puch 250 S4, Baujahr 1934
Puch 250 S4
Baujahr: 1934 – eine der ersten.
Hubraum: 248 ccm
Leistung: 10,5 PS bei 4.100 U/min
Vermutlich für einige, auch wenn sie sich nicht mit historischen Zweirädern beschäftigen, noch heute ein Begriff. DAS Viergang-Sportmodell der Zwischenkriegszeit in der Viertelliterklasse. Sogar noch nach dem zweiten Weltkrieg konnte sich diese Legende auf zwei Rädern noch in verschiedensten Wettbewerben gegen seine Nachfolger TFS und SGS behaupten!
Besonderheit dieses Fahrzeuges:
Schon fast seit Anbeginn des Vereins in Clubbesitz!
Vom Gründungsmitglied und damaligen ersten Vizepräsidenten Wolfgang Fetter-Ilwof wurde das Fahrzeug 1971 aus einem Stadel gerettet und genoss über den Zeitraum von ca. sechs Monaten eine Restaurierung im PUCH-Werk.
Nach Wolfgangs plötzlichem Tod übernahm Dr. Werner Cartellieri, ein weiterer Präsident und damals Motorradreferent des Clubs, das Motorrad.
Seit 2005 im Besitz des derzeitigen Schriftführers des Clubs läuft die S4 nach völliger Überarbeitung des Motors im Winter 2009/2010 nun wieder fast wie in jungen Jahren…