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50 Jahre MVC-Süd Ost !

1970 – 2020

Ein kurzer Rückblick über 5 Jahrzehnte Clubgeschehen

Der Club wurde im Jänner 1970 als Untergruppe des ÖMVC gegründet und erhielt die Bezeichnung: ÖMVC Sektion Süd-Ost. Bereits im November 1971 wurde diese Sektion dann in den selbstständigen Verein „Motor-Veteranen-Club Süd-Ost“ umgewandelt.

Zu dieser Zeit gab es nur eine Handvoll Clubs in ganz Österreich, die sich der Erhaltung alter Gebrauchsfahrzeuge verschrieben hatten, dementsprechend war auch noch kein breites Interesse in der Bevölkerung vorhanden. Leute, die in ihrer Freizeit mit so alten Vehikeln durch die Gegend fuhren, wurden eher als „Spinner“ angesehen. Dies sollte sich aber innerhalb eines Jahrzehntes doch grundlegend ändern.

Vermutlich haben die ab 1970 veranstalteten Rallys des Clubs einen gewissen Beitrag dazu geleistet. Die ersten zwei Jahrzehnte wurden geprägt durch die Herren: Dkfm Robert Kolitsch, Wolfgang Fetter-Ilwof, Gert Dubois, Ing. Peter Weiser und Wolfgang Weißenböck. Es war die Zeit der richtig alten Autos ( Baujahre 28 – 34 ) und der großen Rallys mit allen „Drum und Dran“. Der MVC SO führte zwischen 1970 und 1989 nicht weniger als 15 „Pantherrallys“ und 10 „Uhrturmrallys“ durch. Davon waren einige als „Donaupokalrally“ oder als FIVA Europa / oder Fiva Welt Rally ausgeschrieben und wurden daher auch von internationalen Gästen besucht.

In den 90er Jahren gab es dann nur noch eine „Panther-Rally“ ( 1996 ) und eine „Siegfried Marcus Fahrt“ ( 1992 ) – dafür legte der Club den Schwerpunkt auf die „Stainzer Wertungsfahrt“ – eine Veranstaltung nur für Motorräder. Die Idee stammte vom Gründungsmitglied Wolfgang Fetter-Ilwof, welcher die ersten zwei Veranstaltungen mit mäßigem Wetterglück ( großteils regnete es ) durchführte. Danach war Oliver Bertl für einige Jahre der Organisator dieser speziellen Veranstaltung und letztlich machte der Vorstand des MVC SO in Summe die Zahl von 25 Wertungsfahrten voll. Die Letzte war 2013.

Überhaupt war der MVC SO der Erste und lange Zeit der einzige Club, welcher auch alte Motorräder im Club einen großen Stellenwert einräumte. Einige Motorradfahrer der frühen Zeit sollen hier erwähnt sein: Hans Müller ( DKW ), Robert Bobr ( Moto Guzzi ), Adi Monschein ( NSU ), Peter Greiner ( NSU ), Josef Schauer ( BMW ), Georg Herzberg ( Puch ),  Franz Schmölzer ( BMW ), Siegfried Cmyral ( BSA, Triumph ) und Dr. Werner Cartellieri ( BMW ). Auch die Herren Peschaut und Zimmer waren da ebenso bereits aktiv.

In den 90er Jahren gab es in Graz einige große Oldtimermessen ( 91, 92, 93, 98, 2000 ) und der MVC SO war immer mit einem eigenen Club-Stand vertreten. Weiters gab es zu dieser Zeit sogar „Fahrrad-Ausfahrten“ mit historischen Fahrrädern – durchgeführt von Wolfgang Weißenböck.

Die prägende Persönlichkeit zu dieser Zeit war unser damaliger Präsident Gert Dubois ( 87 – 99 ), der wie kein anderer in der österreichischen Oldtimer-Szene aktiv war. Er war auch FIVA-Delegierter und ab 1997 sogar Präsident des ÖMVV, dem österreichischen Dachverband.

Nach seinem Tod 1999 wurde Ing. Peter Weiser zum Präsidenten des MVC SO gewählt und dieser ermöglichte es, daß  die Stainzer Wertungsfahrt  noch bis zu ihrem 25. Jubiläum durchgeführt werden konnte. Die gesamte Oldtimerszene jedoch hatte sich gewandelt: große Rallys wurden nur mehr für „Promis“ von professionellen Organisatoren veranstaltet ( z.B.  „Ennstal Classic“ ) und diverse Oldtimerclubs sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Heute gibt es allein in der Steiermark mehr Oldtimer-Vereine als früher in ganz Österreich. Dementsprechend schwierig ist es geworden, die aus Altersgründen wegfallenden Clubmitglieder durch „Neue“ zu ersetzen.

Als Peter Weiser aus Altersgründen das Präsidentenamt zurücklegte, war der Fortbestand des Clubs an der Kippe. Es gab tatsächlich eine Vorstandssitzung, bei der über die Auflösung des Clubs abgestimmt wurde. Doch Werner Cartellieri ist es zu verdanken, daß dies nicht geschah – er übernahm für etliche Jahre ( genau 9,5 ) das Präsidentenamt und so ging es nun einmal weiter.

Auch wenn keine großen Veranstaltungen durchgeführt wurden, unsere regelmäßigen Frühjahrs-, Sommer- und Herbst-Ausfahrten fanden immer statt. Ebenso einige Motorradausfahrten und die monatlichen Clubabende. Doch weitere Abgänge alter Mitglieder waren nicht zu verhindern und neue Clubmitglieder waren nicht in Sicht.

Als ich 2017 in die Fußstapfen von Werner Cartellieri trat war klar, daß es höchste Zeit war, einige Adaptierungen an die heutige Zeit zu machen. Es sollte nicht das Rad neu erfunden werden, aber jede Zeit hat ihre Trends und man kann diese nicht ändern – nur nutzen.

Folgendes wurde angepasst: neues Club-Logo, neue Marketing Artikel ( Aufnäher, Fahrzeug-Aufkleber, T-Shirts ), neue Webseite, neu bei Facebook, neue Mitglieds-Beitragsgestaltung, neues Weihnachtspräsent – der Club-Kalender. Unser neues Motto: Alle Fahrzeuge sind uns willkommen – auch Youngtimer nehmen wir gerne mit.

Auch wenn damit jetzt der Club nicht zu alter Größe gewachsen ist, so ist doch ein eindeutiger Umkehrtrend festzustellen und wir haben etliche neue Mitglieder in unseren Reihen. Derzeit legen wir den Schwerpunkt auf unsere gemeinsamen Ausfahrten ( Auto und Motorrad ) und unsere regelmäßigen Motorrad-Ausfahrten. Wenn es uns gelingt durch weiteren Zuwachs an Mitglieder auch die Anzahl an Funktionären zu erhöhen, dann kann es durchaus sein, daß wir wieder mal eine Rally oder Wertungsfahrt veranstalten. In diesem Sinne – auf die nächsten 50 Jahre !

Anbei die Fotos unserer Jubiläumsfeier:

Wolfgang Zimmer